Samstag, 20. April 2013

Energy und die Nacht der Blamage

So. Gestern war sie also. Die Energy Fashion Night.

Es war nicht meine erste, aber ganz bestimmt die letzte. Meine Herren.

Also, wie letztes Jahr war das Intro ganz schön agressiv. Tänzer agressiv, Licht agressiv, Musik agressiv. Nur das Publikum war nicht agressiv. Das Publikum hat ungefähr so reagiert wie Bewohner eines Altenheimes auf Weintrauben reagieren.
Die Models gaben alles, kamen mir vor wie diese Animateure im Urlaub, welche die Gäste bittet, ihre Pool-Noodle zu schwingen.

Wer sich für die Mode interessiert hätte, hatte Pech. Denn nur wer zuerst kommt, malt zu erst. Die anderen müssen eben ganz oben im Lichtschatten sitzen, wenigstens werden die zuerst vom Blitz getroffen.

Zu den Acts: Icona Pop, war ja ganz lustig, wie sie wie Soldaten dastanden und ihre Songs falsch ins Mikrofon brüllten. Texas war ganz gut, da sie sich entschieden nur ihre Klassiker zu spielen (damit man sie auch wieder erkennt) und bei DJ Antoine musste ich umbedingt nacht dem ersten "Lied" eins rauchen gehen (wohlbemerkt nicht wegen meiner Nikotin-Sucht!). Den Super-Rapper mit Sonnenbrille und Arschcoolem Chäppi, den Antoine im Schlepptau hatte, haben sie gleich von Anfang an das Mirko abgestellt, so konnte man seine "Hey" und "Jou"s zwar nicht hören, leider, aber sein "Rap" durfte man dafür Radio-Reif geniessen.

Aber das absurdeste kommt erst noch. Das Thema war ja "Viva la Revolution". Ok. Kann man machen. Immer wieder hat man auf dem Screen auch Politisch angehauchte Bilder gesehen, doch das war wohl noch zu "schwach". Im gefühltem 1000 Teil der Show marschierten Tänzerinnen mit Gewehren auf die Bühne. Ich bin wirklich kein Experte aber es wahr wohl so was wie ein Maschienen-Gewehr. Ich war entsetzt. Denn das gepose mit den Waffen war alles andere als satirisch angehaucht. Ich habe die ganze Zeit gehofft, dass am schluss Blumen oder so aus den Gewehren kommen, so als Statement oder so. Aber nein. Nix. Statdessen tänzelten darauf Kubanische Tänzer (ihr wisst schon, in Glitzerkostümchen und Federn auf dem Kopf) auf die Bühne. GESCHMACKLOS! Ich bin nun wirklich kein Hippie, oder super euphorischer Optimist, oder ein Gegner der dunklen Seite. Im gegenteil, ich bin wie Bane im Schatten gebohren. Ich mag es wenn etwas ein bisschen markaber ist. Aber Himmel noch eins, das geht nun wirklich zu weit.

Sonst schreibe ich über solche "Events" keine Kritiken, aber habe keinen Artikel mit der Wahrheit gefunden.

Ich denke für jemanden, der das erste mal ging, war es sicher ganz spannend. Doch liebe Kinder: Es war, abgesehen von den Waffen, fast genau die gleiche Show wie letztes Jahr. Der hektische einstieg in die Show, nervige Moderatoren, ständiges gehüpfe, ein Stripper (diesesmal in der Wanne statt an der Stange, IMMERHIN) und am Schluss steht ein Auto auf der Bühne.

Hätte ich nicht so lachen müssen, hätte ich bestimmt geweint. Es war ein Desaster, Energy.


feucht-fröhliches HALLO

Liebe kritische Kritiker da draussen!

Ich stelle mich gerne vor. Ich bin Herr und Frau Von und Zu kritischer Kritiker. Und so läuft das. Ihr schreibt mir ein Mail: "He, was hälst denn du von dem neuen Album/Film/Theater u.s.w." und ich gebe dann meinen ehrlichen, nackten Senf dazu.

Und genau darum geht es mir. Ich werde (noch) von niemandem bestocken. Alles was ihr hier liest ist eine ehliche, reine Meinung. Und kein Hype kann mich davon abhalten die Wahrheit (oder zumindest meine Wahrnehmung) zu schreiben. Dies ist übrigens der Grund warum ich keine Zeile über das neue Album von Duft Punk schreibe. Soviele haben das schon gemacht, alle habe ich gelesen, und ich glaube, bei mir wurde dadurch eine regelrechte Gehirnwäsche unterzogen, so dass ich tatsächlich dazu keine Meinung bilden kann. Zu allem anderen allerdings schon.

So. Freut euch, macht euch nicht ins Hemd, Ohren steiff halten, Hose straff und immer schön den Regentropfen ausweichen!

Cheers,
euer Kritiker